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Wie hilft mir Empowerment bei Panikattacken?

  • hallo4670
  • 12. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Juli



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Ein Beitrag von Dr. Daniela Döldissen, Psychologin


Panikattacken können das Leben plötzlich aus der Bahn werfen. Herzrasen, Atemnot, Schwindel, das Gefühl, gleich die Kontrolle zu verlieren – all das geschieht oft ohne ersichtlichen Auslöser. Viele Betroffene fühlen sich diesen Momenten hilflos ausgeliefert.

Doch genau hier setzt Empowerment an – der Prozess, sich (wieder) als handlungsfähig, selbstwirksam und innerlich stark zu erleben. In meiner Praxis beobachte ich immer wieder, wie Menschen mit Panikstörungen durch Empowerment einen neuen Zugang zu sich selbst finden – und dadurch nicht nur ihre Symptome lindern, sondern auch ihr Leben verändern.


Was bedeutet Empowerment überhaupt?


Empowerment bedeutet übersetzt Ermächtigung oder Stärkung. Psychologisch meint es:

  • Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen

  • die eigene Geschichte neu zu deuten

  • den inneren Handlungsspielraum zu entdecken

Bei Panikattacken ist Empowerment besonders wichtig – weil Betroffene oft glauben, ihren Ängsten ausgeliefert zu sein. Sie vermeiden Situationen, verlieren Vertrauen in den eigenen Körper und ziehen sich zurück.


Die Spirale durchbrechen – mit Empowerment


Hier sind drei Wege, wie Empowerment konkret helfen kann:

1. Wissen ist Macht: Verstehen, was passiert

Viele Klient:innen fühlen sich bereits erleichtert, wenn sie verstehen: Eine Panikattacke ist nicht gefährlich – sie ist nur eine Überreaktion des Nervensystems.➡ Empowerment beginnt mit Wissen und Aufklärung.Wenn ich begreife, was in meinem Körper passiert, verliere ich ein Stück der Angst vor der Angst.


2. Selbstwirksamkeit stärken

Empowerment bedeutet nicht, Panik wegzudrücken, sondern zu erleben:Ich kann MIT der Panik umgehen.Das geschieht z.B. durch:

  • Atemübungen

  • innere Selbstgespräche („Ich bin sicher – es geht vorbei“)

  • bewusstes Bleiben in der Situation

Jedes Mal, wenn jemand eine Attacke durchsteht, ohne zu fliehen oder zu vermeiden, wächst das innere Gefühl:Ich bin stärker, als ich dachte.


3. Die eigene Geschichte umschreiben

Viele Betroffene sagen:"Ich bin halt ein ängstlicher Mensch."Aber Empowerment bedeutet, sich von solchen inneren Etiketten zu lösen.Was, wenn ich stattdessen sage:"Ich bin ein Mensch, der gelernt hat, mit schwierigen Gefühlen umzugehen."

In der Therapie arbeite ich oft mit sogenannten ressourcenorientierten Rückblicken:Wann habe ich in der Vergangenheit Mut gezeigt?Wann habe ich mich bereits aus schwierigen Situationen befreit?

Diese Geschichten werden Teil der neuen, empowernden Identität.


Fazit: Panik ist nicht das Ende – sondern oft der Anfang

Panikattacken fühlen sich wie Kontrollverlust an. Aber Empowerment ist der Weg zurück zur inneren Kontrolle.Nicht durch Kampf – sondern durch Verständnis, Übung und liebevolle Selbstverantwortung.

Wenn du Panikattacken hast, ist das kein Zeichen von Schwäche. Vielleicht ist es nur ein Zeichen dafür, dass etwas in dir gesehen, gehört und gestärkt werden möchte. Und genau dort beginnt dein Weg in die Kraft.

Herzlich,Dr. Daniela DöldissenPsychologin

 
 
 

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